Arnold Schönberg
Streichquartett Nr. 4 op. 37
Thementafel auf Hotelbriefpapier. 1936

Auf Briefpapier des Hotel El Mirasol in Santa Barbara skizzierte Schönberg Themen zu einer viersätzigen Komposition. Wann sich Schönberg an dem Ort aufhielt, ist nicht überliefert. Möglicherweise führte ihn ein Konzert des Abas String Quartet in die Region, das regelmäßig seine Werke für Streichquartett bei Konzerten in der Umgebung spielte. Dass sich ein amerikanisches Ensemble seines jüngsten, zwölftönigen Quartetts annahm, dürfte den Komponisten hoffnungsvoll für die Zukunft seiner Musik gestimmt haben. Rückblickend lässt sich die Tonfolge unter II mit der Reihe des Streichquartett Nr. 4 op. 37 in Verbindung bringen – sie entspricht den ersten vier Tönen der Originalgestalt. Ein »Largo« sollte an dritter Stelle des Quartetts stehen, ­allerdings mit einem völlig neuen Thema, das im Unisono des Ensembles einem vollständigen Reihendurchgang entspricht. Das unter III angeführte Motiv gelangte als Begleitmuster in den scherzoartigen zweiten Satz. Das kleine Blatt gewährt Einblicke in Schönbergs Arbeitsweise: Am Anfang stehen melodische Ideen, die später im Detail ausgeführt wurden. Die Zwölftonreihe entstand erst allmählich, gemeinsam mit der Entwicklung der Themen.